Wissenstransfer und Wissensaustausch sind Teilgebiete des Wissensmanagements, die die Weitergabe von Wissen im Fokus haben.
Individueller Wissenstransfer
Die Notwendigkeit zur Weitergabe von Wissen ergibt sich aus Wechselsituationen in den Organisationen. Ziel ist, den Verlust von erfolgskritischem Wissen möglichst gering zu halten. Der Transferprozess ist weitgehend auf Stelleninhaber und Nachfolger beschränkt. Häufig laufen diese Prozesse selbstgesteuert ab. Falls der Stelleninhaber tiefes Expertenwissen besitzt oder ein Führungswechsel ansteht, setzen Führungskräfte auf begleiteten Wissenstransfer. Die Protagonisten sind daher beim individuellen Wissenstransfer Wissensgeber, Wissensnehmer, Wissenstransferbegleiter und Führungskraft.
Bei einer überschaubaren Anzahl von Transferfällen erscheint dieses Vorgehen am effizientesten und wird daher in vielen Organisationen in dieser Form praktiziert.
Organisationaler Wissenstransfer
Sobald sich die Fälle häufen, wird ein systematischerer Umgang mit Wissenstransfer erforderlich. Das Management ernennt als neuen Protagonisten einen Verantwortlichen für den organisationalen Wissenstransfer. Dessen Aufgabe ist es, den standardisierten Wissenstransferprozess inkl. erforderlicher Vorlagen und Werkzeuge in das Prozessmanagement der Organisation zu integrieren. Darüber hinaus sorgt er dafür, dass eine ausreichende Anzahl von potenziellen Wissenstransferbegleitern ausgewählt und ausgebildet wird. Ebenso unterstützt er die Bildung einer Community der Wissenstransferbegleiter, um das Voneinanderlernen anzuregen und Vorschläge für
Wissensaustausch
Wenn die Wissensweitergabe unabhängig von einer Wechselsituation stattfindet, dann handelt es sich um einen Wissensaustausch. Hier geht es um den kontinuierlichen Ausbau und die Pflege der organisationalen Wissensbasis. Die Protagonisten sind alle Mitarbeitenden in ihrer Rolle als Wissensträger, die je nach Situation sowohl Wissensgeber als auch Wissensnehmer sein können. Gelingt es dem Management durch Anwendung von wissensorientierter Führung einen kontinuierlichen Wissensaustausch zu etablieren, reduziert sich in anstehenden Wechselsituationen die Gefahr von Wissensverlusten deutlich. Der Wissenstransfer beschränkt sich auf die gemeinsame Sichtung und Besprechung der vorliegenden Wissensobjekte, besonderer Ereignisse und des aktuellen Beziehungswissens der Stellenwechsler.